https://www.tagesschau.de/wissen/forsch ... a-100.html
Bildlink aus wikipedia (siehe unten)
(...) Jederzeit könnte er aufleuchten - heute Nacht, nächste Woche oder vielleicht erst im September: ein Stern, den Sie noch nie gesehen haben. Und der auch nur wenige Tage lang zu sehen sein wird. Eine Stella Nova, ein neuer Stern. In Wirklichkeit ist die Nova weder ein Stern, noch ganz neu. Das Ganze ist viel spektakulärer. (...)
Was wir sehen werden, ist eine gigantische Explosion, hervorgerufen von einer besonderen Sternen-Beziehung. Ein kühler, gigantisch aufgeblähter Roter Riese und ein heißer, extrem verdichteter Weißer Zwerg kreisen als Doppelstern um einen gemeinsamen Schwerpunkt.(...)
Der dichte Weiße Zwerg hat eine enorme Gravitationskraft. Sein Begleiter, der Rote Riese, kann dagegen seine sich ausdehnenden Hüllen kaum noch halten. So kommt es, dass ein steter Strom gasförmigen Wasserstoffs vom Roten Riesen zum Weißen Zwerg fließt und sich bei diesem anlagert.
Dieses Gas, das den Weißen Zwerg wie eine Scheibe umgibt, wird von diesem immer weiter aufgeheizt, während es kontinuierlich mehr wird. In rund 80 Jahren lagert sich so viel Wasserstoff an, wie der Masse der Erde entspricht.(...)
Und dann kommt es zum großen Knall: Auf der Oberfläche des Weißen Zwergs kommt es zu einer thermonuklearen Explosion. Der Stern "zündet durch und verbrennt allen Wasserstoff", erklärt Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde.
Das ist die Nova, die wir dann mit bloßem Auge sehen können: ein helles Licht im Sternbild Nördliche Krone, wo vorher keins zu sehen war. Es leuchtet nur wenige Tage lang, dann verlischt es wieder. Doch das ungleiche Sternenpaar "lebt" weiter. Explodiert ist nur der angesammelte Wasserstoff, der Weiße Zwerg und der Rote Riese ziehen weiter ihre Kreise umeinander. Und weiterhin fließt der Strom an Wasserstoff, den der Weiße Zwerg "ansaugt". Bis sich 80 Jahre später wieder so viel angesammelt und erhitzt hat, dass es erneut knallt und die Nova zum nächsten Mal erstrahlt.
Die Stella Nova ist also nicht nur kein Stern, sondern auch nicht neu: Zuletzt wurde die Nova T CrB im Jahr 1946 gesehen, davor im Jahr 1866. Und in diesem Jahr wird es wieder so weit sein, da ist sich der US-Astronom Bradley Schaefer von der Louisiana State University sicher, auch wenn die 80 Jahre jetzt noch nicht ganz vergangen sind.
Schaefer beobachtet T CrB seit vielen Jahren. Und er ist sicher, dass die Nova aufleuchtet, "bevor der Sommer zu Ende ist". Denn es mehren sich Anzeichen, dass die Explosion kurz bevorsteht: Schon 2015 wurde das System auffallend heller, ähnlich wie im Jahr 1938, acht Jahre vor der letzten Nova. Und seit vergangenem Jahr beobachtet Schaefer ein Abdimmen von T CrB, wie es auch ein gutes Jahr vor der Nova von 1946 eintrat.
Deshalb lässt Schaefer den Doppelstern nicht aus den Augen. Und er ist nicht allein: "Alle sechs Minuten schaut jemand zu T Coronae borealis", erzählt Schaefer: "Hunderte von Hobbyastronomen warten auf die Nova." Kein Wunder, denn eine Nova wird man wohl nur einmal in seinem Leben mit bloßem Auge sehen. Und die Nova bei T Coronae borealis gehört noch dazu zu den hellsten Novae, die für uns sichtbar auftreten. (...)
Sie wollen diese Nova selbst sehen? Dazu brauchen Sie eigentlich nicht viel. Entscheidend ist, den richtigen Moment nicht zu verpassen, denn die Nova ist vermutlich nur zwei, drei Tage mit bloßem Auge zu sehen. Dann wird T CrB etwa so hell werden wie der Polarstern.
Damit Sie im entscheidenden Moment wissen, wann Sie wohin schauen müssen, können Sie schon ab jetzt an jedem wolkenfreien Abend üben: Lernen Sie das Sternbild Nördliche Krone kennen, das jetzt in den Sommernächten hoch im Süden steht. (...)
wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/T_Coronae_Borealis
Link Vereinigung der Sternfreunde e.V.(...) Das Sternbild Nördliche Krone ist in Deutschland ganzjährig zu beobachten, von Januar bis September kann es gegen Mitternacht bei Sonnentiefststand gesehen werden. (...)
https://sternfreunde.de/
https://sternfreunde.de/astronomie-entd ... -planeten/